Die Süddeutschen Karl-May-Festspiele Dasing machen weiter!

Ein Jahr nach der Brandkatastrophe, die den Freizeitpark Western-City bei Dasing in Schutt und Asche gelegt hatte, kämpft Winnetou allerdings weiter für den Frieden und für Gerechtigkeit. Bei den 14. Karl-May-Festspielen, die am 27. Juli Premiere haben, muss sich Winnetou auf der Freilichtbühne erneut gegen seine Feinde zur Wehr setzen.

Die Süddeutschen Karl-May-Festspiele und seinem Darsteller-Team kämpfen allerdings auch hinter den Kulissen um den Fortbestand der Veranstaltungsreihe und um die Gunst der Zuschauer. Bei einer Pressekonferenz sprach Organisator Volker Waschk von einer „Schicksalssaison 2018“ und stellte die neue Inszenierung „Im Tal des Todes“ vor. „Aufhören ist keine Alternative“, gab sich Volker Waschk optimistisch. Er hofft, dass in den Sommerferien wieder viele Western-Fans zu den Festspielen kommen werden.

Nachdem die riesigen Brandschuttberge weggeräumt sind, stehen auf dem ehemaligen Dorfplatz jetzt mehrere Holzhütten, die sonst dem Augsburger Winterland als Weihnachtsbuden dienen. An den Aufführungstagen soll das Gelände mit Gastronomie samstags und sonntags ab 11 Uhr geöffnet sein. Damit die Spiele stattfinden können, kümmert sich der vom Aichacher Gericht bestellte Rechtsanwalt Robin Trini um die komplizierte juristische Lage.

Unversehrt blieb beim Großbrand die etwas abseits gelegene Arena, in der seit 2005 Theater nach Motiven von Karl May stattfindet.

Das aktuelle Stück hat nichts gemeinsam mit dem Film „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“, der 1968 die Reihe der erfolgreichen deutschen Karl-May-Verfilmungen beendet hatte. Auf der Pressekonferenz machte dieses Autor und Regisseur Peter Görlach deutlich. Die Inszenierung stammt auch 2018 wieder von Peter Görlach, der seit 2006 als Autor, Darsteller und Regisseur die Dasinger Festspiele prägt. Außerdem ist er für die Musikauswahl und Koordinierung der Kampfszenen verantwortlich. Es wird allerdings wieder eine ganz besondere Inszenierung aus der Feder von Peter Görlach werden, ganz so, wie man es einfach in Dasing bisher gewohnt war. Auch wenn es „frei nach Karl May“ sein wird, der Kern der Romanvorlage inkl. seiner Helden „Winnetou & Old Shatterhand“ wird dem Abenteuer erhalten bleiben. Peter Görlach verspricht erneut eine besondere Inszenierung, geprägt von den Worten Winnetous nach Brüderlichkeit und Gerechtigkeit.

Doch die Zukunft der Spiele bleibt nach wie vor ungewiss. Der juristische Streit um das Erbe des verstorbenen Gründers der Wester City, Fred Rai, wird auch das Zünglein an der Wage über den Fortbestand der Karl-May-Festspiele sein. Es wäre dem Team von Dasing zu wünschen, dass ein Stück Kultur in dieser Region erhalten bliebe, und die vielen Helfer und aktiven Akteure der Karl-May-Festspiele für ihren unermüdlichen Einsatzes belohnt würden.

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