Premiere der 67. Karl-May-Spiele von Bad Segeberg

Die Karl-May-Spiele starten in ihre 67. Saison. Knapp 7000 Fans sind begeistert. Pferde, Pistolen, Prominente – im restlos ausverkauften Kalkbergstadion haben die Segeberger Karl-May-Spiele gestern die Premiere des neuen Stücks „Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg“ gefeiert. Gaststars der 67. Spielzeit sind Christine Neubauer und Jochen Horst.

Wenngleich viele Premierengäste, darunter zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness, immer mal wieder auf ihr Smartphone schielten, um den Stand des zeitgleich stattfindenden Deutschland-Spiels im Blick zu behalten, war die Freude des Publikums am neuen Abenteuer von Winnetou (gespielt von Jan Sosniok) und seinem Blutsbruder Old Shatterhand (Joshy Peters) ungetrübt.

Spätestens bei Winnetous erstem Einritt zur berühmten Melodie des Komponisten Martin Böttcher griff die typische Karl-May- Stimmung im Stadion wieder um sich. An das heiße Mexiko, in dem das neue Stück spielt, erinnerten die recht frischen Außentemperaturen dagegen nicht.

Vor der grandiosen Kulisse einer mexikanischen Felsenburg, einer Hacienda und einer malerischen Kleinstadt ziehen Christine Neubauer und Joachim Horst als durchtriebenes Gangsterpaar Judith Silberstein und Harry Melton in den Kampf, um Menschen zu versklaven und einen sagenumwobenen Schatz unter der Burg zu heben. Beide TV-Stars schenken sich nichts, aber vor allem Christine Neubauer agiert bis zur Erschöpfung: Sie prügelt, reitet, schießt, wälzt sich im Sand der Arena – und küsst mal diesen, mal jenen Westernhelden, um immer die Oberhand zu behalten.

Nur gegen Winnetou und Old Shatterhand nützen alle Winkelzüge nichts. Da laufen auch die ausgefeiltesten Intrigen ins Leere. Als die Felsenburg schließlich mit lautem Getöse spektakulär auseinanderbricht, kann sich Winnetou aus den Trümmern retten, und die Westernwelt ist wieder in Ordnung. Wie immer können der Indianerhäuptling und sein deutscher Freund Old Shatterhand entspannt dem Sonnenuntergang entgegenreiten. Sie haben ganze Arbeit geleistet.

Die 67. Wild-West-Inszenierung am Fuße des Kalkbergs gehört zweifellos zu den sehenswertesten. Eindrucksvolle Bilder, tanzende Mexikaner, niedliche Tiere, ein punktgenau einschwebender Adler und dezenter Klamauk sorgen für viel Abwechslung und beste Familienunterhaltung. So gut haben sich die Zuschauer am Kalkberg schon lange nicht mehr amüsiert. Regisseur Norbert Schultze jr. hat die Fäden auch in seiner 18. Karl-May-Saison fest in der Hand.

Die Schufterei auf der Bühne war Christine Neubauer bei der Premierenfeier übrigens nicht mehr anzumerken: Sie feierte entspannt im Minikleid und mit Freund José Campos in ihren 56. Geburtstag hinein und wurde von Karl-May-Chefin Ute Thienel mit einer riesigen Geburtstagstorte überrascht.

„Winnetou und das Geheimnis der Felsenburg“ ist noch bis zum 2. September jeweils donnerstags, freitags und sonnabends um 15 und 20 Uhr sowie sonntags um 15 Uhr zu sehen. Ticket-Hotline und Infos unter 01805/95 21 11.

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